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Meine Whisky Abenteuer

Geheimtipp: Speyside

Unser Abenteuer begann bei GlenAllachie, einer der jüngeren unabhängigen Brennereien in Speyside, die sich in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp unter Whiskykennern entwickelt hat. Hier, inmitten der hügeligen Landschaft, tauchten wir in die Welt der handwerklichen Whiskyherstellung ein. Die Destillerie beeindruckte uns mit ihrer Vielfalt an Fassreifungen, die vom süßlichen Einfluss von Pedro Ximénez bis hin zu den kräftigen Noten von Oloroso-Sherry reichen. Jeder Tropfen, den wir verkosteten, spiegelte die Hingabe und Präzision wider, mit der hier gearbeitet wird.

Weiter ging es nach Aberlour, wo uns die kraftvollen, komplexen Whiskys mit ihren intensiven Sherry-Aromen in ihren Bann zogen. Die Destillerie liegt malerisch am Ufer des Flusses Spey und besticht nicht nur durch ihre Lage, sondern auch durch ihre besondere Herangehensweise an die Whiskyproduktion. Die doppelten Fassreifungen, für die Aberlour bekannt ist, verleihen dem Whisky eine Tiefe und Vielschichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Besonders der A’bunadh, ein fassstarker Whisky ohne Altersangabe, hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Unser nächster Halt führte uns zur weltberühmten Destillerie Glenfiddich. Diese Destillerie, die sich seit ihrer Gründung 1887 in Familienbesitz befindet, verkörpert wie keine andere den Erfolg und die Innovationskraft der schottischen Whiskyindustrie. Die Führung durch das imposante Gelände, auf dem alles von der Gerste bis zur Abfüllung selbst in der Hand der Familie Grant liegt, zeigte uns, warum Glenfiddich zu den meistverkauften Single Malts der Welt gehört. Die Verkostung des 18-jährigen Glenfiddich war ein wahrer Genuss – reichhaltig, vollmundig und perfekt ausbalanciert.

Bei GlenDronach tauchten wir tief in die Traditionen der Whiskyherstellung ein. Diese Destillerie, bekannt für ihre reichhaltigen, sherryfassgereiften Whiskys, war ein Highlight unserer Reise. Die schweren, süßen Aromen, die von dunklen Früchten und Gewürzen geprägt sind, zeugen von der langen Reifung in Oloroso- und Pedro-Ximénez-Fässern. Besonders beeindruckend war der 18-jährige Allardice, ein Whisky, der die Essenz von GlenDronach in jeder Facette widerspiegelt.

Ein weiteres Juwel auf unserer Route war Glenfarclas, eine Destillerie, die seit sechs Generationen in Familienbesitz ist. Hier werden die Whiskys nach wie vor in traditionellen kupfernen Pot Stills destilliert und reifen in großen Oloroso-Sherryfässern. Die Tour durch die historischen Lagerhäuser war ein Erlebnis, das uns die Bedeutung von Zeit und Geduld in der Whiskyherstellung deutlich machte. Der 21-jährige Glenfarclas, den wir am Ende verkosten durften, war der perfekte Ausdruck dieser Philosophie: vollmundig, komplex und mit einem anhaltend wärmenden Abgang.

In Cardhu trafen wir auf eine Destillerie mit einer besonderen Geschichte. Als eine der ersten Destillerien, die von einer Frau geführt wurde, spiegelt Cardhu den Geist der Entschlossenheit und Innovation wider. Die leichten, honigartigen Aromen, die aus den kupfernen Stills fließen, machten Cardhu zu einem der gefälligsten Whiskys unserer Reise. Der Charakter dieses Whiskys ist ebenso sanft wie die Landschaft, die ihn umgibt, und doch verbirgt sich hinter dieser Sanftheit eine bemerkenswerte Tiefe.

Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir Glen Grant, eine Destillerie, die für ihre klaren, frischen Whiskys bekannt ist. Die eleganten Gartenanlagen, die die Destillerie umgeben, unterstreichen den leichten und fruchtigen Charakter des Whiskys, der hier entsteht. Besonders beeindruckend war die Verkostung des 10-jährigen Glen Grant, ein Whisky, der mit seinen leichten Apfel- und Vanillenoten ein perfekter Ausdruck der Speyside-Region ist.

Diese Reise durch Speyside war ein wahres Fest für die Sinne. Die Vielfalt der Whiskys, die wir probieren durften, war ebenso beeindruckend wie die Hingabe der Menschen, die sie herstellen. Jede Destillerie erzählte ihre eigene Geschichte, und jeder Whisky, den wir verkosteten, war ein Spiegel dieser einzigartigen Region. Wir verlassen Speyside mit dem Gefühl, nur an der Oberfläche gekratzt zu haben, und freuen uns schon jetzt auf die nächste Entdeckungsreise in die Welt des schottischen Whiskys.